Nikon D500 - Traumkamera?
Gestern am 2. Mai 2016 habe ich meine neue Nikon D500 bei meinem Fotohändler in Köln abgeholt. Bei einem ersten Testlauf im Kölner Zoo wollte ich die Kamera einem ersten Praxistest unterziehen. Allerdings waren die Bedingungen im Zoo eher suboptimal, da ich erst gegen Mittag ankam, das Licht war sensationell schlecht - die Sonne schien brutal - und jede Menge Menschen vor den Kassen des Zoos. Wie ich beim Warten erfahren habe, hatten die Holländer noch Ferien. Nun denn, während der Wartezeit stellte ich die Kamera mit meinen gewohnten Parametern ein. Das ging recht zügig, auch ohne Handbuch, da ich ja eingefleischter Nikonmensch bin und so einige Kameras von dem gelben Riesen habe. Ausgestattet habe ich die D500 mit einem klassischen "Zoo-Objektiv" dem Sigma 150-600 mm Sports und das ganze dann auf ein Einbeinstativ befestigt. Ich hatte mir vorgenommen, überwiegend freilebende Tiere im Zoo, also schwerpunktmäßig Vögel, zu fotografieren. Mir ging es darum den Autofokus in der Praxis zu sehen. Eingestellt hatte ich die Kamera auf ISO-Automatik mit max. 8.000 ISO und 1/1.600 sec. als längste Verschlusszeit. Standardmäßig habe ich das Sigma auf Blende 8 eingestellt, da bei dieser Blende mMn die Linse die beste Qualität liefert.
Ich werde mich in diesem kleinen Testbericht nicht über irgendwelche Kurven, Rauschverhalten bei ISO 6.000 im Vergleich zu 8.000 unterhalten, sondern einfach nur ein paar Meinungsmomente wider geben. Also - die D500 liegt gut in der Hand. OK, habe ich nicht anders erwartet von Nikon. Die Einstellmöglichkeiten sind gigantisch, davon habe ich noch keinen Gebrauch gemacht. Das kommt alles im Laufe der nächsten Tage und Wochen. Der Autofokus packt schnell und präzise, zumindest so mein Gefühl. Ich habe auf 72 Felder und AFC eingestellt. Ob das so generell richtig ist, kann ich derzeit noch nicht sagen, da muss ich mir der D500 noch länger arbeiten. Der Motor mit seinen 10 Bilder/sec. klingt satt und leicht metallisch. Ein gutes Geräusch für eine DX-Kamera.
Bei einer kleinen Pause an einem Imbissstand legte ich die Kamera mit dem Einbeinstativ auf den Tresen um bezahlen zu können. Der Kioskbesitzer bekam große Augen und sagte im schönsten Kölner Platt: Watt is dat denn? Dat is ne Proficam, dat seh ich sofort, die hat ein rundes Okular. Dat is die D800, woll? Nein sagte ich, das ist die neue D500. D500 sagte der Mann, kenn er nicht. Wat kostet die denn? Auf meine Preisangabe hin verdrehte er die Augen und sagte, dat is abba günstig.
Nun ja, das habe ich dann so stehen lassen und trollte mich wieder. Im sog. Klosterhof wollte ich Eulen und den Schwarzstorch fotografieren. In dieser Anlage ist das Licht immer schlecht, dafür ist die Location gut. Der AF machte sein Ding, die ISO gingen generell auf 8.000 hoch und ich machte ein Bild nach dem anderen. Was mir nicht gelang, waren die sich jagenden Rebhühner zu fotografieren. Dafür war es in diesem Gehege zu eng.
Auf dem Rückweg kam ich noch bei den Seelöwen vorbei. Ein neues Spielfeld für einen AF-Test. Der gelang meines Erachtens recht gut. die Seelöwen zogen ihre Bahnen in einem gewissen Rhythmus und immer auf mich zu. Nur wann sie auftauchten, das war nicht vorhersehbar. Und wenn sie auftauchten ging es blitzschnell. Was soll ich sagen, der AF packte auch hier klaglos.
Einen Wermutstropfen habe ich allerdings. Der Akku gab nach rund 700 Aufnahmen den Geist auf. Leer. Einfach nur leer. Damit hatte ich nicht gerechnet, kenne ich doch andere Leistungswerte. Zukünftig werde ich mit Sicherheit ein oder zwei Ersatzakkus dabei haben.
Zuhause habe ich dann die Bilder auf den Rechner geladen und ein erster Eindruck bei den Fotos mit ISO 8.000 war eher ernüchternd. Das Rauschen war schon deutlich zu sehen. Also entrauschen und nachschärfen wird man beim Einsatz der D500 nicht verlernen. Ist halt doch eine DX-Kamera. Aber eine die mir gerade im Telebereich demnächst sehr nützlich sein wird. Meine D4 wird allerdings noch nicht in Rente geschickt. Ach ja noch was. D500 - Traumkamera? Weiß ich noch nicht, aber mit Sicherheit ein gutes Arbeitswerkzeug. Ob sie meine Traumkamera wird, muss sich noch zeigen.