Drama am Mara Fluss in Kenia
Die Zebramutter hatte schon fast das rettende Ufer erreicht – als sie plötzlich von einem Krokodil angegriffen wurde. Er verletzte sie am Vorderlauf. Wie paralysiert sprang das Zebra mit allen Vieren in die Luft. Das Blut spritzte aus der klaffenden Wunde. Mit letzter Kraft rettete es sich an das felsige Ufer und brach unter Schock zusammen, das Jungtier neben sich. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: In den Felsen oberhalb des zu Boden gegangenen Zebras hielt sich ein verletzter, männlicher Leopard auf. Dies war seine Chance, trotz seiner nicht unerheblichen Verletzungen an Hinterlauf und Hals, fette Beute zu machen. Sozusagen seine einzige Chance zu überleben. Denn ein derart verletzter Leopard ist nur sehr beschränkt jagdfähig und damit dem Tode geweiht. Wahrscheinlich hatte sich der Leopard bei einer erfolglosen Jagd schwer verletzt. Oder der Kampf mit einem Artgenossen hatte ihn geschwächt. Die Raubkatze fixierte das verletzte Zebra kurz und ging diesem sofort an den Hals, um es zu ersticken. Seitens des Zebras gab es keine Abwehrmaßnahme, was darauf schließen ließ, dass sich das Tier immer noch im Schockzustand befand. Teilnahmslos stand das Jungtier daneben und verzog sich nach einigen Minuten, um zu seiner Herde zu gelangen. Die ersten spektakulären Fotos hatte ich damit bereits im Kasten.
Doch obwohl diese Szenen für mich trotz meiner Erfahrung bereits extrem außergewöhnlich waren – die Dramatik des Geschehens nahm noch an Steigerung zu. Denn auch das Krokodil, welches das Zebra so schwer verletzt hatte, wartete noch im Fluss und wollte sich seinen Anteil der Beute holen. Die glatten Felsen auf der Uferseite machten dieses Vorhaben jedoch unmöglich. So blieb es bei einigen vergeblichen Versuchen des Krokodils, dem Leopard die Beute streitig zu machen.
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