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Rangordnung bei den Isländer-Hengsten. Ein Bericht mit Fotos von Ingo Gerlach. 

Seit gut einem halben Jahr beobachte ich (Ingo Gerlach, 63, Fotograf aus dem Westerwald) die Isländer. Eine sehr große Weide in der Nähe meines Wohnortes ist die Heimat von achtzehn Isländer-Hengsten. Ich fahre zwei bis drei Mal die Woche zu „meinen“ Isländern um sie zu beobachten und vor allem zu fotografieren. Egal ob im Regen, bei Sonne, Frost oder im Nebel. Sehr häufig lassen sich recht gute Fotos machen. Ein besonderes Highlight sollte jedoch der letzte Samstag, es war der 10. Dezember 2016, für mich werden. Schon beim heranfahren an die Weide bemerkte ich die ganze Herde in der Nähe der Koppel. Beim aussteigen und Kamera fertig machen, sah ich dann zwei Hengste, die ganz offensichtlich mit der Rangordnung beschäftigt waren. Ständig wieherten sie ziemlich laut und wirkten hochgradig nervös. Bis plötzlich beide Hengste los galoppierten und in einer Entfernung von vielleicht 30 Metern die Rangordnung definitiv klären wollten. Dabei drückten sie mit den Schultern den Gegner, versuchten den jeweils anderen in die Fersen zu beißen. Die Hengste gingen auf die Knie, wahrscheinlich um den schmerzhaften Bissen des Gegners aus dem Weg zu gehen. Und urplötzlich gingen sie dann auf die Hinterläufe und drohten mit Gebiss und den Vorderhufen. Es sah bedrohlicher aus, als es tatsächlich war. Trotzdem waren die Attacken doch recht heftig und von lautem Wiehern begleitet. Nach rund 10 Minuten war das Schauspiel der Isländer-Hengste vorbei und beide Kontrahenten trollten sich davon. Reibereien kommen bei den Hengsten durchaus häufige vor, auch wenn keine Stuten auf der Weide sind. Es muss einfach immer wieder mal klar gesagt werden, wer der Chef ist, auch bei den Isländer-Pferden. Isländer trifft man im Westerwald recht häufig auf den Weiden. Sind diese Tiere doch sehr robust und brauchen keine oder kaum eine Pflege. 

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